Rituale der Heilung
In jeder Hinsicht, kann eine Krankheit oder Krise als ein Übergangsritual betrachtet werden: ein Mensch tritt von einem Lebensabschnitt in den nächsten über. Nichts mehr ist so wie es war, eine große Veränderung steht bevor.
Dies kann ausgelöst werden durch eine Diagnose, einen Unfall, eine Trennung, den Tod von einem geliebten Menschen, dem Verlust des Arbeitsplatzes, psychische Krisen, zur Sterbebegleitung, bei Lebensübergängen ( wie z.B. Pubertät, Schwanger-schaft, Geburt, Wechseljahre, Alter) und vielem mehr.
Rituale ermöglichen es uns gewissermaßen, aktiv den Übergang und die Veränderung neu zu beschreiten und eine tiefere Dimension des Seins zu öffnen. Durch die aus dem Alltag herausgelöste Situation wird die Lebendigkeit in Erinnerung gerufen.
Die Struktur des Rituals hilft auch dabei, Lebenskräfte in einem kreativen Prozess zu lenken.
Schon die Vorbereitungen zu einem Ritual helfen Gefühle der Verwirrung, Angst, Depression und Hilflosigkeit zu reduzieren. Dadurch kommen der Körper und die Psyche in einem besseren Grundzustand, der es leichter macht, sich zu erneuern und/ oder Heilungsschritte zu eröffnen.
Selbstheilungskräfte können dadurch gestärkt werden, Selbstannahme wird erleichtert, die eigene Intuition wird gestärkt.
Es geht im Ritual immer um eine Neuausrichtung, um Schutz, Reinigung und Genesung.
Rituale haben sich seit Jahrtausenden bewährt. Im Schamanismus wird kranken Menschen durch Rituale zur Heilung verholfen. In einer symbolischen Handlung wird die alltägliche Welt mit den Kräften der Natur und der spirituellen Welt verbunden. Diese Verbindung ermöglicht es, gewandelt und gestärkt in die eigene Mitte zurück zu kehren.
Dies ist kein Verstandesakt, sondern entspringt einer Erfahrung im Innersten und Erkenntnis.